Wie ein Traum wahr wurde
Unsere Geschichte ist einzigartig, die Geschichte jedes unserer Kinder und Jugendlichen ist einzigartig, die Geschichte jedes Mitarbeiters ist einzigartig. Die Geschichte von Confido ist eine spannende Reise, vieles ist gewachsen und hat sich entwickelt. Was einmal aus diesem unscheinbaren Saatkorn werden würde, das hätte sich niemand auch nur in den kühnsten Träumen vorstellen können. Vielleicht ist aber auch genau das, das Geheimnis von Confido: keinen Projektplan, keine Zielvorgabe, kein Meilenstein. Sondern es einfach wachsen und entstehen zu lassen.
Confido hat seine Wurzeln in Syntegral – eine gemeinnützige GmbH mit der Zielsetzung, Forschungsprojekte im Auftrag von Bundes- und Landesministerien für behinderte Menschen durchzuführen. 2005 wurde daraus Confido-Initiativen geboren.
Der Grundstein wurde mit Adlmörting 12 gelegt, einem ehemaligen Bauernhof in Niederbayern im Landkreis Passau. Die aufwendigen Renovierungsarbeiten starteten im Herbst 2005. Was zunächst für das Auge schön wirkte, stellte sich schnell als sanierungsaufwändig dar. Vorallem Dr. Peter Schopf – Gründer von Confido – steckte seine ganze Leidenschaft und fachliches Können in den Umbau, damit es den ästhetischen und baufachlichen Vorstellungen entsprach. Aber vorallem damit es mit den Vorlagen der Heimaufsicht übereinstimmte.
10 Monate nach dem ersten Betreten war es soweit: am 21. August 2006 zog das erste Kind ein. Ein 15-jähriger Junge mit einer sehr schwierigen Vorgeschichte, für den die Baustellenpädagogik die idealen Bedingungen bot. Unser Konzept sprach sich schnell bei den Jugendämtern herum, nicht nur in Niederbayern, auch über die Landesgrenzen hinaus war Confido nun bekannt. Die Anmeldungen überschreiten mehrfach das, was wir an Kindern aufnehmen konnten. Denn es zeigte sich schnell, dass sehr viele Kinder gerade unsere Bedingungen benötigen.
2009 bot sich die Gelegenheit ein weiteres Haus nur hundert Meter entfernt zu ersteigern: Adlmörting 6. Hiermit war die ideale Möglichkeit gegeben, die bestehende Wohngruppe um eine weitere auszuweiten. Eineinhalb Jahre dauerte es, das komplette Haus zu entkernen und alle Komponenten zu erneuern. Daraus entstand ein schönes Haus, eine schöne Wohngruppe für 10 weitere Kinder, mit einem großen Wohnzimmer, Räumen zum spielen, einer Wohnküche mit Essplatz und einer kleinen Mitarbeiterwohnung. Auch die Möbel wurden selbst gebaut und auf die individuellen Gegebenheiten angepasst. Leider konnte die Wohngruppe durch Corona nicht mehr weiter aufrecht gehalten werden, da eine effektive Betreuung und Quarantäne nicht möglich war. Aktuell wird das Haus vermietet. Für die Zukunft ist dort wieder eine Wohngruppe geplant. Es soll wieder die Heimat unserer Kinder werden.
Im Sommer 2011 ergab sich die einmalige Möglichkeit das schönste Anwesen der Gegend zu kaufen: die Würm. Die Würm war kein normales Haus und auch kein Bauernhof, sondern ein großes Gelände mit Reithalle, Wohnhaus, Ställen, einem Weiher und viel Grund. Dieser Kauf war etwas ganz Besonderes, denn allein die Lage war so einzigartig. In einem kleinen Tal gelegen, eine kleine abgeschlossene Welt für sich. Hier war es nicht nur möglich, weitere Wohngruppen aufzubauen, sondern auch das Leben der Kinder mit Natur und Tieren zu füllen. So gehörten Katzen von Beginn an dazu, nun gab es aber auch Ziegen, Pferde, Ponys, Schweine und Hühner.
Auch Adlmörting 4 gehört seit einigen Jahren zu Confido und liegt mit Adlmörting 6 zusammen auf einem alleinstehenden Grundstück eingebettet in hohe Hecken. 2017 fügte es sich, dass zwei Häuser in der direkten Nachbarschaft zu Adlmörting 12 gekauft werden konnten. Adlmörting 10 und 10a gehört nun auch zu Confido. Diese zusätzliche Fläche ermöglicht es unseren Kindern ohne schlechtes Gewissen Kind sein zu können: laut sein, toben, Fußballspielen, singen, tanzen, …
Über die Jahre wurden nicht nur Häuser gekauft, sondern auch Grundfläche, sodass das gesamte Betriebsgelände derzeit ca. 24 Hektar umfasst. Da auch diese Fläche sinnvoll genutzt werden sollte, startetet Con-Öko. Neben unzähligen Obstbäumen und -Sträuchern wachsen auf den landwirtschaftlichen Flächen auch zahlreiche Gemüsesorten. Mittlerweile werden die Lebensmittel nicht nur direkt von den Kindern und Mitarbeitern verzehrt und verarbeitet, sondern auch großzügig verkauft. Ein Großteil des Ertrages wird veredelt zu Fruchtaufstrichen, Sirup, Säften, Kräutersalzen, Trockenprodukte etc. und an Händler und Privatpersonen verkauft. Seit 2016 erhalten die Produkte von Con-Öko jährlich das Biosiegel.